Vormittags in der NWF

Wie versprochen kommt hier die Fortsetzung darüber was ich so mache in der NWF.

Heutiges Thema: Educare

Die Educare ist der Kindergarten in der NWF. Es gibt vier verschiedene Klassen mit jeweils bis zu 40 Kindern. Insgesamt werden also jeden Tag fast 160 Kinder betreut. In jeder der Klassen (Gruppen) gibt es eine Lehrerin (Erzieherin) mit zwei Freiwilligen. Das war jedoch nicht immer so. Vor ein paar Jahren war nur eine Lehrerin für diese 40 Kinder verantwortlich und da wird es schon mal schwierig kurz etwas zu holen und die Kinder aus den Augen zu lassen. Deswegen freue ich mich darüber, dass nun in jeder Gruppe drei Aufseher sind und ich mich nicht so unter Druck gesetzt fühle dort jeden Morgen hin zu gehen. Allerdings hat man trotz der drei Anderen immer etwas zu tun. Beispielsweise die Kinder auf die Matte (dort wird gespielt und man trifft sich, wenn die Gruppe etwas zusammen macht) zu bekommen, stellt sich des Öfteren als sehr schwierig heraus. Viele laufen extra wieder weg und ich bin Teacher (Lehrerin) Sharon immer sehr dankbar, wenn sie eingreift, weil die Kinder auf sie hören.

Im Educare gibt es genauso einen Tagesablauf wie im Aftercare. Die Kinder kommen ab 7:30 Uhr in der NWF an und eine Stunde später beginnt der Morgenkreis, wo das Thema der Woche besprochen wird oder Farben, Jahreszeiten und Monate gelernt werden. Danach wird zu dem Thema etwas gemalt und später gespielt. Dort kommt auch mein Einsatz, wenn ich mit den Kindern zusammen etwas singe. Ich habe nämlich das Fliegerlied und „Das rote Pferd“ auf Englisch übersetzt und die Kinder freuen sich sehr über die neuen Bewegungslieder. Um 10 Uhr gibt es einen kleinen Snack, den die Kinder von zu Hause mitbringen. Wer nichts zu trinken oder zu essen hat, bekommt etwas Kleines aus der Küche. Nach dem Snack ist wieder Zeit zum Spielen. Entweder wird wieder mit Lego oder Kuscheltieren und Puppen gespielt, oder gepuzzelt, zusammen gesungen, ein kleines Video im TV-Room gesehen oder etwas vorgelesen. Im TV-Room liebe ich es mit den Kindern Baby Shark (Baby Hai) zu singen. Dieses Lied macht so viel Spaß, dass ich es unbedingt weiterempfehlen kann. Mittag gibt es um 11:30 Uhr, das liebevoll von unserer Küchenchefin Auntie (Tante) Betty vorbereitet wird, die auch immer das Mittag für uns Freiwillige kocht. Wenn die Kinder nach dem Mittag schlafen, ist es Zeit für mich wieder nach oben zu gehen und nach unserer Mittagspause das Aftercare vorzubereiten und durchzuführen.

im Park kurz vorm Volleyball spielen

Leider muss ich mich jeden Dienstag, Mittwoch und Freitag wieder neu aufraffen runter zum Educare zu gehen, weil es doch sehr anstrengend ist. Wenn ich allerdings dort bin, macht es großen Spaß mit den Kindern zu spielen. Ein besonders anstrengender Tag war, als ich mit einer anderen Freiwilligen für eine Stunde ohne Teacher Sharon in der Klasse war, weil sie eine Besprechung hatte. Die Kinder sind die ganze Zeit im Raum herumgelaufen und wollten nicht auf uns hören bis Sharon wiedergekommen ist. Eigentlich wollten wir den Kindern etwas vorlesen aber sie sind partout nicht ruhig geworden. Andererseits ist es so schön zu sehen wie die Kinder sich entwickeln. Das fängt an, wenn man sieht, dass sie besser auf einen hören bis zu ihren Fortschritten beim Malen oder Puzzeln. Ich merke auch wie sie immer offener werden und mehr mit mir erzählen oder mir etwas vorsingen, was einfach so süß ist.

Valedictory an der Lavender Hill High School

Nun aber noch etwas darüber was wir an den letzten beiden Wochenenden unternommen haben. Vor zwei Wochen waren wir am Samstag bei der Fashion Show von der Sunday School von Teacher Sharon. Das Programm war sehr abwechslungsreich, da in den Pausen etwas gesungen oder getanzt wurde. Am schönsten war aber wie die Kinder ihre Outfits auf dem Laufsteg präsentiert haben und das ganze Publikum sie angefeuert hat. Danach haben wir uns noch in der Wohnung eines Freundes mit ein paar Anderen getroffen. Die Aussicht von dort auf Kapstadt war wunderschön. Da er aber kaum Möbel hatte, haben wir es uns auf dem Fußboden gemütlich gemacht und so etwas wie Tabu gespielt. Am Sonntag sind wir nach dem Besuch der Hillsong Church (Kirche) in die Stadt gefahren und wollten eigentlich ins Planetarium. Leider sind wir zu spät gekommen (irgendwie nimmt das immer mehr zu :D), weswegen wir nicht mehr reingehen durften. Dafür sahen wir uns ein paar Stände an und konnten endlich mal wieder Volleyball spielen. Irgendwie habe ich das echt vermisst.

meine selbstgebackene Torte

Letztes Wochenende haben wir uns Freitagabend mit Willi getroffen (er war vor 4 Jahren als Freiwilliger in der NWF). Zusammen sind wir in die Blue Bird Garage gegangen, wo jeden Freitag ein Markt aufgebaut wird mit super leckerem Essen. Man kann dort alles finden von Thai über südafrikanisches Essen bis hin zu Sushi und jedes Mal wenn ich da bin, ist es schwer zu widerstehen von allen Ständen etwas Kleines zu probieren. Naja zum Glück sind wir noch ein paar Monate hier 🙂 Am Samstag ging es dann schon morgens ins Fitnessstudio, wo wir einen Zumba- und einen Yogakurs besucht haben. Dabei habe ich gemerkt, dass mir die Körperspannung und Dehnbarkeit für Yoga komplett fehlt. Deshalb musste ich so einige Male aufgeben, während die anderen alle Positionen weiter gemacht haben. Nach dem misslungenen Yogaversuch sind Jan und ich zum dritten Mal innerhalb der inzwischen über zwei Monate hier zum Strand. Ich weiß auch nicht warum wir das nicht so oft ausnutzen direkt am Meer zu wohnen, wobei es jetzt auch endlich warm geworden ist. Leider war es echt windig (wie immer hier in Muizenberg), weshalb wir schon relativ früh gegangen sind. Es nervt nämlich ein bisschen, wenn dir die ganze Zeit Sand ins Gesicht fliegt.  Den Rest des Tages habe ich mit dem Backen einer

Valedictory von einem Jungen aus dem Youth Club

Torte zugebracht, die wir am Sonntag an einem See mit Willi, seinem Vater und einer Freundin Willis verspeist haben. Ich weiß auch nicht wieso, aber ich hatte einfach mal Lust zu backen 🙂

Letzte Woche waren wir zum ersten Mal in der High School von Lavender Hill. Ich muss wirklich sagen, dass das Gebäude von außen echt schön war. Der Anlass für unseren Besuch war der Valedictory (dort verabschiedet sich die Stufe, die ihr Matric (Abitur) machen und bekommt ihre Zeugnisse) von zwei Jungs aus unseren Youth Clubs. Besonders schön fand ich die Reden der Schüler*innen, die so aufbauend und Hoffnung bringend waren (und zum Glück auch viel kürzer als von unserem Jahrgang). Dabei haben sich die Schüler*innen auch an die Jüngeren gewendet und ihnen erzählt wie wichtig aber auch anstrengend es ist sein Matric zu machen. Diese Art der Verabschiedung von der Schule hat mich wirklich berührt.

 

P.S.: Wie auch bisher möchte ich hervorheben, dass alles was ich beschrieben habe aus meiner subjektiven Perspektive heraus geschehen ist und keineswegs verallgemeinert werden kann.

 

0 Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert