Mein bisheriger Alltag im BKM

Jetzt bin ich schon über zwei Wochen im Kinderheim (Panti Asuhan bumi keselamantan margherita kurz BKM) und ich denke, es ist Zeit euch nochmal einen kleinen Zwischenstand zu geben. 

Erstmal einige allgemeine Fakten zum Kinderheim. Im BKM leben zur Zeit 27 Kinder, wobei allerdings noch einige andere unterstützt werden, die aber in anderen Städten leben, weil sie dort unterstützt werden. Sie befinden sich im Alter von 6 bis über 20 Jahre. Nicht zu vergessen sind die 17 (so glaube ich, ich habe den Überblick verloren) Hunde und eine Menge Hühner. Es gibt hier insgesamt vier Erzieherinnen: eine ist die Hauptverantwortliche, eine ist für die Finanzen zuständig, eine ist die Köchin und dann ist hier noch eine junge Frau, die zur Zeit ihr Vikariat hier macht, also auch nur für ein Jahr hier bleibt. Alle leben hier auf dem Gelände, zwei haben auch noch eine Familie, die hier wohnt, sodass hier eigentlich noch vier weitere Kinder leben. Gegründet wurde das Kinderheim aufgrund des Tsunamis auf Nias im Jahr 2004. Heute leben hier aber auch viele Kinder, die aus verschiedenen Gründen aus ihren Familien geholt wurden.

Dann kann ich euch jetzt meinen Alltag erläutern. Montags bis Freitags gilt hier folgender Ablauf:

4:45 Uhr: Die Kinder werden geweckt.

5:00 – 5:15 Uhr: Kleine Morgenandacht in der Aula des Kinderheims; diese gestalten die Kinder selbst (es wird gesungen, gebetet und eine Andacht aus einem Buch vorgelesen).

5:15 – 6:00 Uhr: Das Gelände um das BKM wird sauber gemacht und das Frühstück wird vorbereitet (dabei helfe ich eigentlich immer), die Älteren machen sich auch schon fertig für die Schule.

6:00 – 6:30 Uhr: Es wird gefrühstückt und danach müssen die Älteren auch schon los zur Schule.

6:30 – 7:00 Uhr: Der Abwasch wird gemacht und die Jüngeren machen sich nun fertig für die Schule und um 7:15 Uhr sind dann auch alle in der Schule.

7:15 – 13:00 Uhr: Die Kinder sind in der Schule und hier ist es erstmal ruhig. Die Erzieherinnen und ich haben jetzt ein bisschen Zeit für uns und machen, was so ansteht. Das Essen wird in einem kleinen Geschäft hier im Dorf eingekauft, das Mittagessen wird vorbereitet, einmal in der Woche wasche ich meine Wäsche, manchmal arbeiten wir auch ein bisschen im Garten. Ich verbringe diese Zeit auch noch viel mit Indonesischlernen, obwohl ich auch hoffe, dass ich das bald nicht mehr muss.

13:00 – 13:30 Uhr: Mittagessen, wobei da hauptsächlich nur die Jüngeren sind, weil die Älteren meistens noch nicht von der Schule zurück sind.

13:30 – 14:30 Uhr: Zeit für die Kinder, um sich auszuruhen.

14:30 – 15:30 Uhr: Zeit für die Kinder, um zu spielen.

15:30 – 17:00 Uhr: Das Gelände um das BKM wird wieder aufgeräumt, manchmal werden in dieser Zeit auch die Fische aus den Teichen gefangen. Ab und zu wird ein Snack vorbereitet.

17:00 – 18:00 Uhr: Zeit, um auf die Felder zu gehen. Das BKM hat eigene Maisfelder und Bananenfelder. Diese werden, wenn nötig in dieser Zeit gepflegt/geerntet. Daraufhin bekommen die Kinder einen kleinen Snack.

18:00 – 19:00 Uhr: Das Abendessen wird vorbereitet, die Kinder duschen sich und machen sich soweit Bettfertig.

19:00 – 19:30 Uhr: Abendessen

19:30 – 21:00 Uhr: Die Kinder haben Zeit zum lernen. Die Kleineren treffen sich dafür in der Aula (und schlafen auch ab und zu schonmal dabei ein), die Älteren lernen in ihren Zimmern.

21:00 – 21:15 Uhr: Der Tag wird mit einer Abendandacht, die genauso gestaltet ist wie die Morgenandacht, abgeschlossen. Danach falle zumindest ich immer sehr müde ins Bett.

Montags und Dienstags haben die Kinder von 14:00 bis 15:30 Uhr Englischunterricht von einer jungen Frau, die ursprünglich von den Philippen kommt. Freitags- und Samstagabends fällt die Lernzeit weg, stattdessen dürfen sie samstags Fernsehen schauen. Zu den „normalen“ Wochenenden kann ich aber noch nicht so viel sagen, da wir die letzten zwei Wochen und auch die nächste Woche immer Gäste zu Besuch hatten, die die Zeit mit den Kindern verbracht haben. Auch sonst haben wir in der kurzen Zeit, in der ich jetzt hier war, sehr viel Besuch bekommen: zwei Schülergruppen aus Australien, ein paar Menschen aus Singapur (die ich aber gar nicht so kennengelernt habe, weil parallel noch andere Gäste da waren), ein Junge hat hier mit seiner Familie das Mittagessen an seinem Geburtstag verbracht und eine Gruppe, die an einem anderen Standort, aber in die gleiche Kirche geht.

Wegen der ganzen Gäste waren wir auch die letzten zwei Male nicht in der Kirche und werden auch deshalb nächste Woche nicht in die Kirche gehen, was ich sehr schade finde, aber das kommt schon noch früh genug.

Das ist also mein bisheriger Alltag im BKM. Ich füge noch ein paar Bilder ein, sodass ihr euch auch besser vorstellen könnt, wie es hier aussieht

Blick, wenn man durch das Tor auf das Gelände des BKM schaut
Haus der Mädchen: insgesamt 4 Schlafräume, in dem Haus ist zur Zeit auch mein Zimmer
Essenssaal und Küche von außen
Essenssaal, insgesamt gibt es 5 Tische, an jedem sitzt eine Erzieherin

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